BRIEF AUS KANSAS CITY
INTERNATIONALES TEAM
PRIESTERBRÜDERSCHAFT IESUS CARITAS
27. OKTOBER 2016
Liebe Brüder,
das Treffen des Internationalen Teams beginnen wir mit einem besonderen Gedenken an Tony PHILPOT, der unser Internationaler Verantwortliche war, und an unsere verstorbenen Brüder Giuseppe COLAVERO und Hermann STEINERT.
Alle Brüder in der Welt, Ihr alle wart in unseren Gebeten, Gedanken und unseren Herzen da.
Zunächst haben wir eine Lebensbetrachtung vorgenommen: wie haben wir gelebt und uns gefühlt seit unserem letzten Treffen bei Aurelio in Perín (Spanien).
Diese Tage hier in Kansas City waren sehr bereichernd im Kontakt und Zusammenleben mit den Menschen der drei Pfarrgemeinden von Mark: die verschiedenen Gruppen von Laien, Ordensleuten, die Schüler verschiedener Schulen, die einfachen Leute, denen Mark ein guter Hirt ist. Eine multiethnische und bunte Mischung. Das hat unser Herz mit Humanität gefüllt. Das Zusammenleben mit den Kleinen hat uns daran erinnert, dass auch wir klein sind. Danke, Mark, für deine Gastfreundschaft und dafür, uns die Arbeit so erleichtert zu haben.
Seine Anwesenheit und Freundschaft haben wir erfahren im Umgang mit den Brüdern der Brüderschaften der Vereinigten Staaten , die sich zu einer landesweiten Ratsversammlung am 25. Oktober in Kansas City zusammengefunden haben. Dort haben wir gemeinsam mit Jerry, Joe, Greg, Ron, John und Bob das Gebet, die Eucharistie und das Abendessen erlebt und ihre Nähe und Freundschaft gefühlt. Wir haben den Schmerz Toms (82) geteilt, Mitbruder der Brüderschaft von Mark, der während unseres Aufenthalts in Kansas City überfallen und beraubt wurde, al ser seine Wohnung betrat. Er erholt sich jetzt im Krankenhaus.
Der Ort, an dem wir gearbeitet haben, das Sanctuary of Hope, hat uns dabei geholfen, in Brüderschaft zu leben und die verschiedenen Themen abzuarbeiten, die auf unserem Plan standen. Dort konnten wir in einem Klima des Gebets und der Arbeit zusammenleben.
Die Stundenliturgie, die Anbetung und Eucharistie und sogar ein halber Wüstentag haben es möglich gemacht, Gott und Euch nahe zu sein.
Bei unserem Treffen ging es darum, das Leben der Brüderschaft zu erspüren und die Lebensumstände auf den verschiedenen Kontinenten zu erfassen, mit all den Fragen, die der interkulturelle und interreligiöse Dialog aufwirft. Die Herausforderungen an die Menschen, an die Kirche und an die Brüderschaft. Wir sehen, dass wir uns in einer Welt befinden, die bedroht und angegriffen wird von Fundamentalismen, Terrorismus, politischen Krisen in vielen Ländern, inkompetenten Regierungen und der Zunahme von Populismus: all das führt dazu, dass unsere Gesellschaften sich mehr und mehr einigeln und Angst vor den Fremden haben.
Rückblickend auf die beiden vorherigen kontinentalen Versammlungen dieses Jahres, die erste Panamerikanische in Cuernavaca, Mexiko, und die Asienversammlung in Cebu, Philippinen und mit der nächsten Europaversammlung im Juli 2017 in Polen vor Augen haben wir alle Anfragen und Vorschläge, die das Internationale Team bekommen hat, bearbeitet, ganz besonders die, die darauf zielen, die Brüderschaften auszubauen, unsere Leben sowohl in persönlicher Hinsicht als auch bezüglich unser Funktion als Diözesanpriester, die dem Charima Charles‘ de FOUCAULD folgen, wobei wir den Aspekt des Missionscharakters und der Hinwendung zu den Randbereichen der Gesellschaft, so wie es uns Bruder Charles in seiner letzten Lebensphase und kurz vor seinem Tod vorgelebt hat, vertieft betrachtet haben. Aus all diesen Überlegungen, Studien, Dialogen etc können wir Euch sagen, welches das Thema für die nächste Weltversammlung in Bangalore, Indien, zwischen dem 15. und 30. Januar 2019 sein wird:
Missionsdiözesanpriester, inspiriert vom Zeugnis von CHARLES DE FOUCAULD.
Wir haben einen Fragebogen für alle Brüderschaften der Welt erstellt, den wir den regionalen Verantwortlichen zusenden werden. Er wird aber auch auf unserer Website iesuscaritas.org veröffentlicht, um von den örtlichen Brüderschaften verwendet werden zu können. Wir haben uns mit den Vorschlägen der Panamerikanischen Versammlung befasst, die uns dafür Licht gespendet hat.
Wir haben den Eindruck, dass Charles de FOUCAULD in ein monastisches Modell gepackt worden ist und uns beschäftigt die Identität mit seinem Charisma von unserem Selbstverständnis als Diözesanpriester her. Daher wollen wir eine Identität wiederherstellen mit seinem Missionsgeist, kontemplativ und als kleiner Mann, mit den Muslimen, in seinem Fall, und mit den Menschen, mit denen er sein Nazareth erlebte. Diese Überlegung gibt uns die Antwort vor, wie wir Missionare sein sollen (im Rahmen einer Kirche der Mission, einer samaritanischen Kirche, die vom Esel herabsteigt, um den Bedürftigen zu helfen, der geschundenen Welt, der verlassenen Menschheit, den Leuten ohne Hoffnung) und auf einer Linie mit den Intuitionen von Bruder Charles, im Dialog und Zusammensein mit Menschen anderer Religionen, Kulturen und Gesellschaften.
Die Notwendigkeit, eine Anleitung für den Nazarethmonat zu erstellen, hat sich uns aufgedrängt. Wir haben daher drei Brüder gebeten, zu diesem Zwecke einen Arbeitskreis zu bilden. Im Februar 2017 werden sich also in Spanien Manuel POZO (Spanien), Fernando TAPIA (Chile, Kontinentalverantwortlicher von Amerika) und Jean Michel BORTHEIRIE (Frankreich) zusammenfinden. Ihnen gilt unser Dank für diesen Dienst an der Brüderschaft. Das Dokument müsste dann von der Weltversammlung in Bangalore verabschiedet werden. Es ist erforderlich, dass wir Material zu konkreten Erfahrungen bekommen, einige von ihnen wurden schon in der letzten Versammlung in Poissy vorgestellt.
Wir haben das Echo auf die verschiedenen Veranstaltungen in der Welt zur Hundertjahrfeier von Bruder Charles in lokalen Brüderschaften, Ländern und in Kommunion mit der Familie von Charles de FOUCAULD – Laien, Ordensleute, Gemeinschaften…- erhalten. Das erfüllt uns mit Freude und Frieden. Auch die Ernennung von zwei Mitgliedern der Priesterbrüderschaft zu Kardinälen in Myanmar und Malasia durch Papst Franziskus freut uns und gibt uns Kraft.
Mark hat uns die Haushaltsbilanz der Weltbrüderschaft vorgelegt. Dank an die Brüderschaften, die jedes Jahr ihren Beitrag leisten. Wir laden die Brüderschaften, die noch nicht finanziell beitragen, ein, eine Anstrengung zu machen, um miteinander das aufrechtzuerhalten, was uns allen gehört, wenn es auch nur ein winziger Betrag sein sollte. Danke. Wir müssen in Zukunft sehr sparsam haushalten mit Blick auf die nächste Versammlung in Indien.
Die nächste Versammlung des Internationalen Teams wird in Bangalore im Januar 2018 stattfinden. Da geht es darum, ein Jahr vor der Weltversammlung diese vorzubereiten, und vor Ort zu konkretisieren und uns bewusst zu werden, wo wir uns befinden. Wir wollen die Weltversammlung so ausstatten, dass sie alles umfasst, was die Brüder in der ganzen Welt sagen, vorschlagen und machen wollen. Dabei wollen wir sehr konkret in den Aktivitäten, Reflektionen und Schlussfolgerungen sein, die es geben mag.
Allen heute, an diesem Punkt, an dem sich aktuell unsere Welt befindet, mit all ihren großen Fragen und Herausforderungen, in Situationen, die sich unserer Kontrolle entziehen und denen die wir beherrschen, in diesem Moment unserer Kirche, mit Franziskus voran, als Pastor und Mann Gottes, mit den unterschiedlichsten pastoralen und spirituellen – teilweise antagonischen – Richtlinien, möchten wir sagen, dass Charles de FOUCAULD durch seine Familie an Brüderschaften und durch unsere Leben selbst viel zu sagen und beizutragen hat mit seiner Botschaft des Zusammenlebens von so unterschiedlichen Personen und Gesellschaften, mit seinem Aufruf zur Mission, Gegenwart Jesu zu sein, ohne Ängste, Einschränkungen, ohne Verantwortlichkeit aus dem Weg zu gehen, mit überströmendem Vertrauen.
Wir zählen auf Euch, auf Euer großes und transparentes Herz und wir senden Euch unsere aufrichtige und brüderliche Umarmung.
Emmanuel, Jean François, Félix, Mark, Mauricio und Aurelio
Sanctuary of Hope, Kansas City K., Vereinigte Staaten, 27. Oktober 2016.
PDF: brief-kansas-city-internationales-team-27oktober2016deut