Liebe Brüder,
der Advent bringt uns in den kommenden vier Wochen näher zu dem kleinen und zarten Jesus. Zu diesem Jesus, der in der Hoffnung vieler Menschen auf eine bessere Welt geboren wird, eine menschlichere Welt, wo Männer und Frauen in den Genuß ihrer Rechte kommen. Eine Welt, die den Dialog über die Gleichheit braucht. Franziskus fordert uns in seinen Botschaften auf, aus den Strukturen der Unterdrückung auszubrechen, die innerhalb und außerhalb der Kirche bestehen, und uns der Botschaft des Mensch gewordenen Jesus in den verschiedenen kulturellen und sozialen Erscheinungsformen zu stellen.
Bruder Charles, dessen Feiertag wir am 1. Dezember begehen, 101 Jahre nach seinem Osterfest, ist für uns einer unserer Anhaltspunkte, um uns von Nazareth aus der Welt zu öffnen und uns einer langen Liste von Ungerechtigkeiten gegenüber zu finden, die von den Mächtigen stammt. Die Drogenmafias, der Menschenhandel, die nukleare Bedrohung, die politischen Fundamentalisten, der Klimawandel, der Terrorismus…und so viele Dinge, die gerade nicht Weihnachtsschmuck sind und uns beschämen, aber die immer noch in unserem Alltag zugegen sind. Wenn Information und Bewusstsein manipuliert werden, wenn auf Kosten von Menschenleben nach Macht und Geld gestrebt wird, Völker betrogen werden…Ich glaube, alle können dazu nein sagen, aber es ist unserer Auftrag, unseren Mitmenschen zu helfen, konsequent den Glauben und das Evangelium zu leben. Unser Gebet, Gemeindearbeit und Mission, die aus der Liebe zum Herrn und zum Nächsten entspringt, möge, wie uns Charles de Foucauld zeigt, eine Arbeit für das Himmelreich in diesem Advent sein, wo die Armen uns lehren, das Winzige und Unbedeutende zu teilen.
Uns schmerzt der Verlust von Félix, unserem Bruder in Madagascar, Howie, in den Vereinigten Staaten –von denen wir in unserer Webseite iesuscaritas.org berichten- und Dominic, aus Myanmar. Weitere Brüder haben ihr Osterfest gefeiert. Sie alle haben uns mit ihrer Treue zum Evangelium und zur Brüderschaft gezeigt, dass es sich lohnt, Nachfolger Jesu zu sein.
Felix war Mitglied des internationalen Teams und Verantwortlicher für Afrika. Nun hat das Team Honoré SAWADOGO aus Burkina Faso zu seinem Nachfolger ernannt. Wir werden ihn bei unserem nächsten Treffen in Bangalore (Indien) im Januar 2018 willkommen heißen. Bei der Gelegenheit werden wir die Generalversammlung vom Januar 2019 vorbereiten. Honoré, Jean-François, Mark, Emmanuel, Mauricio und werden mit Elan daran arbeiten, eine Versammlung zu ermöglichen, zu der alle Brüder in der Welt vertreten sein werden mit ihren Sorgen, den Lebensumständen der Brüderschaften, den Aufrufen, unserer Entscheidung treu zu bleiben, Jesus als Missionare und Diözesanpriester zu folgen, geleitet vom Charisma von Charles de Foucauld.
Von einigen Ländern habe ich den Antwortbogen der Umfrage noch nicht erhalten. Die Umfrage ist auf unserer Webseite ständig zugänglich. Danke im Voraus für eure Antworten. Das wird uns die Arbeit in Bangalore erleichtern.
Das Treffen der Verantwortlichen und Delegierten der geistlichen Familie von Charles de Foucauld in Aachen, Deutschland, im April war ein freudiges Erlebnis. Wir haben gemeinsam das Gefühl erlebt, als Brüder und Schwestern die gleiche Art Kirche in Kommunion mit Franziskus zu leben, mit den Schwierigkeiten, die daraus resultieren, dass wir alle Menschen mit Makeln sind, jedoch bereit zum persönlichen und gemeinschaftlichen Wandel den Herausforderungen unserer Gesellschaften gegenüber und mit der frohmachenden Erkenntnis, nicht allein dabei zu sein. Wir fühlen uns wie eine Familie und unsere Brüderschaft teilt in vielen Gegenden der Welt das Leben und die Nähe anderer Brüderschaften mit dem Charisma von Bruder Charles.
Die Brüderschaft von Argentinien beging im Juni ihre Jahreseinkehrtage. Ich bin glücklich, dass ich daran teilnehmen konnte und mit vielen Brüdern ihre Gemeindearbeit, die Tiefe ihres Lebens und ihr Engagement für ihr Volk und ihre Gemeinschaften kennen lernen konnte. Ich bin dankbar für all das, was der Herr durch diese Brüder bewirkt und auch für die Nähe und Brüderlichkeit, die ich erfahren habe. José María BALIÑA, Weihbischof von Buenos Aires, half uns, unsere Leben und unsere Mission durch das Wort Gottes zu vertiefen. (s. auch Brief von Aurelio an die Brüderschaft von Argentinien, auf unserer Webseite, Archive vom August 2017)
Auch die Brüderschaften in den Vereinigten Staaten hielten im Juli ihre Generalversammlung in Camarillo, Kalifornien, ab. Unser Bruder Fernando TAPIA, panamerikanischer Verantwortlicher brachte Schwung in das Treffen. Jerry RAGAN, unser lieber “Hap”, wurde in seinem Amt als nationaler Verantwortlicher bestätigt. (Brief aus Camarillo, August 2017, auf der Webseite) Mit viel Freude ist die Nähe unter den verschiedenen Brüderschaften ganz Amerikas zu spüren, besonders in der Vorbereitung auf die 2. Panamerikanische Versammlung unter der Leitung von Fernando und den Brüdern der Karibik. Die neue Brüderschaft von Haiti wird dabei sein. Willkommen, Jonas und die haitianischen Brüder!
Unsere Brüder in Mexiko feierten ihren Nazarethmonat zum ersten Mal im Juli und August in der Nähe von Puebla, wobei auch hier Fernando Stimmung aufkommen ließ. Diese Erfahrung war ein Samen echter Brüderschaft in diesem Land, wo die Brüderschaft wächst und gedeiht an Brüdern, die engagierte Priester ihres Volkes sind. Man merkt die Arbeit von Nacho, dem früheren Verantwortlichen, seine unermüdliche Hingabe für die Brüderschaft und auch das jetzige Werk von José RENTERÍA. Danke dafür, dass ihr so seid, wie ihr seid. Ihr könnt einen ausführlichen Bericht als pdf- Datei auf der Webseite finden.
Im Juli fand dann unsere europäische Versammlung in Rudy, Polen, statt. In dem Brief aus Rudy findet ihr einen umfassenden Bericht der Beiträge der Brüderschaften aus Europa, das Resultat der Arbeit von John Mc`EVOY, (Irland), unser europäischer Verantwortlicher, und den polnischen Brüdern, allen voran Andrzej und Rafael, die sich große Mühe gaben, damit wir uns wohl fühlten, und die uns in ihren Gemeinde gastfreundlich aufnahmen. Zum neuen Verantwortlichen für Europa bis zum nächsten Treffen in England 2020 wurde Kuno KHON aus Deutschland gewählt. Wir erhalten viele Hinweise vor dem Hintergrund einer alternden europäischen Kirche, einer mehr und mehr laizistischen , entweihten Gesellschaft, mit einer wechselnden Demographie bei einer großen Anzahl von Immigranten und Flüchtlingen. Diese dürfen nicht bei unserer Mission vernachlässigt werden.
Unser Bruder Jean-Michel BORTHEIRIE moderierte das Treffen der Brüderschaft im Tschad ( Bakara) im August und ließ mich mit Freude an dieser afrikanischen Erfahrung von Brüderschaft teilhaben. Er ist ein großer Kenner der afrikanischen Zustände durch seine Missionsarbeit auf dem Kontinent. Die Brüderschaft im Tschad wächst und Corentin bemüht sich als Verantwortlicher die Treffen zu koordinieren. Das ist aufgrund der großen Distanzen nicht leicht, wie das in so vielen Ländern der Fall ist, in denen die Brüder lange Reisen unternehmen müssen, um sich zu treffen. Danke, denn diese Mühe macht auch Brüderschaft möglich.
Die chilenischen Brüder haben ihre Einkehrtage und Versammlung in den letzten Tagen abgehalten, moderiert von Matías VALENZUELA, Missionar der Heiligen Herzen, Spezialist in bezug auf Charles de FOUCAULD. Und was für eine Freude, auf dem Familienfoto unseren Mariano PUGA zu sehen! Er und andere “historische” Brüder , deren Alter und Erfahrung uns lebendiges Zeugnis der Nachfolge Jesu und der Pastoren und Missionare geben, und die mit ihrem Leben widerspiegeln, dass Gott sie liebt und dass sie für ihn alles geben.
In der vergangenen Woche fand in Pakistan die Woche der Spiritualität Asiens statt, in deren Mittelpunkt die Botschaft Charles de FOUCAULD stand. Es nahmen Brüder von fast allen Brüderschaften Asiens teil. Die Leitung hattten Arthur, Verantwortlicher für Asien, und Emmanuel, von unserem internationalen Team. In Kürze werde ich euch eine Zusammenfassung dazu auf der Webseite liefern.
Und heute führt mich die Reise nach Italien, wo ich an Einkehrtagen und der Versammlung der italienischen Brüder in Loreto teilnehme. Secondo MARTIN beendet seine Aufgabe als Verantwortlicher und es gilt, einen neuen Bruder zu wählen.
In unseren Herzen dabei sein werden Giuseppe COLAVERO, unser großer Kämpfer für die Brüderschaft und für die abseits Gelassenen, und auch Giovanni, unser alter, von allen geliebter Bruder.
Wir schließen unsere kranken Brüder in unser Gebet ein. Besonders denke ich hier an Aquileo aus Mexiko, der sich nach einem Unfall operieren lassen muss, an Gianantonio aus Italien, an einige der Brüder hier in der Nähe in Spanien , die Gesundheitsbeschwerden haben. Sie sind die Gegenwart Jesu, der immer den Menschen mit Schmerzen nahe war. Unser Gebet gilt auch den Brüdern in jenen Ländern, die unter politischer Instabilität, Unsicherheit, Terrorismus, der Mafia etc. leiden. Mit ihnen und für ihre Völker lasst uns bitten, dass Jesus in den Menschen geboren werde, die nicht die gleichen Chancen im Leben haben. Das ist einer der Vorsätze, die wir als Brüderschaft in diesem Advent haben können
Entschuldigt diesen langen Adventsbrief, der eher wie ein Familienalbum und Nachrichtendienst wirkt. Ich mache das aus so viel Zuneigung und möchte, dass wir alle die Gesichter der Brüder in der Welt kennen, ihre Freuden, ihre Sorgen.
Ein froher Advent allen in der Hoffnung, dass die Arbeit hier und dort, in der Mission, in den Wohnvierteln, den Krankenhäusern, den Gefängnissen, den Gemeinden, beim Handwerk, bei den von der Gesellschaft Ausgeschlossenen der Ehre Gottes dient und damit eine Welt von Brüdern geschaffen wird.
Aurelio SANZ BAEZA, Verantwortlicher Bruder
Perín, Cartagena, Murcia, Spanien, 19. November 2017,
Welttag der Armen, auf Vorschlag unseres Papstes Franziskus
(Übersetzung von Úrsula CRAMER; danke!)